Nach der erfolgreichen “Red Bull Aerobatic Triple Weltpremiere sprechen die beiden Protagonisten Mirko Flaim von den Flying Bulls und Wingsuit-Pilot Marco Waltenspiel im Interview über die Herausforderungen des einzigartigen Displays, das bei der AIRPOWER22 weltweit zum ersten Mal gezeigt wurde.
Hallo Mirko und Marco. Gratuliere zur erfolgreichen Weltpremiere! Wie fühlt es sich an, etwas ‘auf den Boden’ zu bringen, wofür man so lange trainiert hat?
Marco Waltenspiel: Yeah, Red Bull Aerobatic Triple is in the books! Ich hatte bereits beim Abheben mit der Pilatus PC-6 der Flying Bulls Gänsehaut, wenn man von oben die tausenden Menschen sieht. Dann ist man eh im ‘Tunnel’ und konzentriert sich auf das Display. Nach der Landung war es ein unbeschreibliches Gefühl … einfach sensationell!
Hat bei eurem spektakulären Display alles so geklappt, wie ihr es im Vorfeld geplant hattet?
Mirko Flaim: Ich bin richtig happy, in diesem Jahr hat alles perfekt zusammengepasst. Das Wetter hat heuer zugelassen, dass wir auf der AIRPOWER22 die Weltpremiere des Red Bull Aerobatic Triple zeigen konnten. Man kann immer etwas verbessern und optimieren, einen Perfektionisten kann man nie zu 100 Prozent zufriedenstellen. Wir konnten das gesamte Display zeigen, so wie Dario Costa und ich es geplant haben und woran wir in unzähligen Trainings getüftelt hatten. Die Zuschauer haben eine richtig coole Show bekommen – wir sind richtig happy!
Marco Waltenspiel: Unsere Wingsuit-Formation hat perfekt geklappt. Dario Costa musste den Anflug ein bisschen umstellen durch ein paar Wolken, aber auch der etwas andere Winkel hat funktioniert und er konnte wie geplant mehrmals um uns herumfliegen. In solchen Situationen merkt man einfach, dass Dario einer der besten Kunstflugpiloten der Welt ist und er darauf in Sekundenschnelle reagieren kann.
Mirko, du bist einer der Masterminds hinter dem Red Bull Aerobatic Triple: Was waren die größten Herausforderungen in der Umsetzung?
Mirko Flaim: Die Challenge war, alle diese unterschiedlichen Elemente mit den unterschiedlichsten Eigenschaften in der Luft in ein Display zu vereinen. Schnelligkeit, Sinkgeschwindigkeit, Wendigkeit: Diese Eigenheiten versuchten wir miteinander zu verbinden – und es hat geklappt. Jeder hat für sich die Einzelmanöver perfektioniert, in der gemeinsamen Umsetzung war es dann extrem wichtig, die richtigen Timings herauszufinden, um alles in einem Display vereinen zu können.
Marco Waltenspiel: Für uns war es wichtig, dass wir eine enge Formation fliegen, damit sich Dario Costa mit der Zivko Edge 540 um uns herumschrauben kann. Das war ein wichtiger Aspekt, ebenso das Exit-Timing, das ganz genau stimmen musste, damit Dario sofort ins Rollen einsteigen kann.
Ihr hattet dieses Display in ähnlicher Form bereits für die AIRPOWER19 im Gepäck – damals konntet ihr es aufgrund der Wetterbedingungen nicht zeigen. Wie habt ihr es für dieses Jahr weiterentwickelt?
Mirko Flaim: Wir haben versucht, das Display für die Zuschauer vom Boden aus gesehen noch spektakulärer zu gestalten. Wir haben zwischen den Hauptacts noch weitere Elemente wie den Doppeldecker PT-17 Stearman mit Philipp Haidbauer am Steuer oder die Bell Cobra mit Piloten-Legende Siegfried ‘Blacky’ Schwarz, die mit ihrem Erscheinungsbild das Display super ergänzt haben.
Die Latte liegt nach der geglückten Weltpremiere jetzt hoch … what’s next? Habt ihr schon etwas Neues im Talon?
Marco Waltenspiel: Eine gute Frage … wir haben viele Idee und Projekte im Kopf, die wir gern ausprobieren und den Zuschauern zeigen würden. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir uns wieder ein spektakuläres Display einfallen lassen.
Danke Mirko und Marco für das Interview!
FOTOCREDITS
© Joerg Mitter & Predrag Vuckovic & Sebastian Marko